Kleine Kiste mit großer Wirkung

Drehorgelspieler Bernd Fewinger sammelt bei seinen Auftritten Geld für einen guten Zweck

 

Wenn Bernd Fewingers Drehorgel erklingt, dann bleiben Passanten fasziniert stehen, Kinder kommen angelaufen, schauen und hören. „Im Handumdrehen gute Laune“ steht auf der Visitenkarte des passionierten Musikers, der sein Hobby jetzt ganz in den Dienst einer guten Sache gestellt hat. Wenn Fewinger engagiert wird, sammelt er bei seinen Auftritten Spenden für den Förderverein Lützelsoon und die Soonwaldstiftung – Hilfe für Kinder in Not. Denn: „Es gibt nix Besseres, als was Gutes zu tun“, weiß er.

„Die Idee, Drehorgelspieler zu werden, ist über einen langen Zeitraum gereift“, berichtet Fewinger. Der erste Kontakt zu diesen Instrumenten sei entstanden, als er am Stand der Verbandsgemeinde Kirn-Land auf Tourismusmessen das Schiefer-Zurichten präsentiert habe. Das war vor mehr als 20 Jahren. Damals sei er bei einer Messe im Mannheimer Maimarkt mit seiner Präsentation gegenüber einem Drehorgelbauer Firma Göckel platziert gewesen. „Spiel doch mal“, forderte der Vertreter des Orgelbauers ihn damals auf und bescheinigte Fewinger ein Talent für das Drehorgel-Spiel. Denn das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. „Es ist eine Frage des richtigen Gespürs für die Musik und letztlich des Gehörs“, sagt Fewinger. Außerdem brauche man einen Zugang zu den Leuten, die wie magisch angezogen vor dem Instrument stehen bleiben. Viele wollten auch einen Blick ins Innere der Orgel werfen, wo weiße Papierrollen mit Löchern im Zusammenspiel mit dem Blasebalg die Melodie erzeugen. Oft lasse er beim Spielen den Deckel einfach offen, berichtet der Hobbymusiker.


Besonders schwierig sei es gewesen, die richtige Orgel zu finden. Die wertvollen Instrumente werden häufig von einer Generation zur nächsten vererbt und stehen nur selten gebraucht zum Verkauf. Nach langem Suchen ist Fewinger jedoch fündig geworden und hat eine der kleinsten Konzertorgeln mit 20 Tonstufen für 3500 Euro gekauft. Sie ist handlich, lässt sich leicht transportieren und hat einen guten Klang, bescheinigt ihr Fewinger. Hinzu kamen noch die Kosten für 40 Papierrollen mit Musik von aktuellen Schlagern wie „Ein Stern, der Deinen Namen trägt“ über die Beatles bis hin zu bekannten Hochzeitsmelodien. Vier bis fünf Lieder passen auf so eine Rolle, die zwischen 70 und 100 Euro kosten. Gute-Laune-Musik verspricht der pensionierte Dachdecker, der seine kleine Drehorgel hegt und pflegt wie seinen Augapfel. Und tatsächlich ist sie ein feinmechanisches Wunderwerk, deren Blasebalg aus feinem Rehleder besteht. Die Holzpfeifen müssten ab und zu mal gestimmt werden, ansonsten sei das Instrument völlig wartungsfrei.


Nach dem für sein Leben „schwierigsten Jahr“ mit fünf Bandscheibenvorfällen und sieben Monaten im Krankenhaus kann Fewinger nicht mehr als Dachdeckermeister arbeiten, will sich aber mit 60 Jahren keinesfalls schon aufs Altenteil zurückziehen. Sein zweites Hobby ist das Caravanfahren, und nachdem er auf einigen Wohnmobilstell-Plätzen die Erfahrung gemacht hat, wie leicht es ist, mit seiner Drehorgel Menschen anzulocken, zu erfreuen und zum Tanzen zu bringen, kam ihm die Idee, sein Hobby mit dem guten Zweck zu verbinden. Den Vorsitzenden der Soonwaldstiftung und des Fördervereins Lützelsoon, Herbert Wirzius, kennt Fewinger schon ewig, stammen beide doch aus Hennweiler, der kleinen Gemeinde am Rande des Soonwalds. Und so lag es für ihn nahe, den Erlös aus seinem Spiel diesen Einrichtungen zu spenden, die sich um kranke Kinder und in Not geratene Familien kümmern. Auftreten möchte Fewinger zum Beispiel auf Hausmessen, Clubtreffen von Caravan-Fans, öffentlichen Festen oder auch privaten Feiern wie Geburtstagen und Hochzeiten. „Ich habe die Orgel noch nicht lange, hatte aber schon so viele schöne Erlebnisse damit.


Man ist immer gleich der Hahn im Korb. Viele Zuhörer fühlen sich an ihre Kindheit erinnert“, berichtet Fewinger begeistert. „Dass aus so einer kleinen Kiste so viel Musik rauskomme“, sei für ihn das Faszinierendste an diesem Instrument.


Wer Interesse an einem Engagement Fewingers hat, kann sich über das Büro der Soonwaldstiftung mit ihm in Verbindung setzen oder eine E-Mail schreiben an: foerderverein-luetzelsoon@t-online.de


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